Was, wenn der Hund keine Tabletten nehmen möchte?

Was, wenn der Hund keine Tabletten nehmen möchte?

Was, wenn der Hund keine Tabletten nehmen möchte?

Tja, dann ist guter Rat manchmal wirklich teuer. Denn in einem Hundeleben geht es bei der Medikamentengabe in der Regel nicht nur um wertvolle Nahrungsergänzungsmittel, die gefüttert werden wollen, sondern vielleicht ist da auch irgendwann die überlebenswichtige Herztablette oder ein Medikament zur akuten Anwendung im Krankheitsfall, die in den Hund müssen. Genau aus diesem Grund macht es Sinn, die Tiere mit Ruhe und dem Ausprobieren verschiedener Techniken an die Einnahme von Tabletten oder anderen Medikamenten zu gewöhnen, ohne Gewalt oder Druck. Aber wie genau soll das funktionieren, wenn der Hund die Pillen nicht aus der Hand nimmt?

 

Die erste logische Idee ist natürlich, Tabletten in Kombination mit Futter zu geben – und das funktioniert in der Regel auch tatsächlich sehr gut. Lesen Sie dazu am besten in den Herstellerangaben nach, ob die Tabletten zerkleinert werden dürfen. Das macht die Sache nämlich wesentlich einfacher. Die zerkleinerten Tabletten können dann einfach unter eine kleine Portion vom Lieblingsfutter gemischt und vor der Hauptmahlzeit verabreicht werden. Das hat den Vorteil, dass Sie sichergehen können, dass das gesamte Medikament aufgenommen wurde, sobald die Mini-Portion verputzt ist. 

 

Ein anderer beliebter Trick ist das sogenannte Leckerli-Sandwich. Dazu geben Sie als erstes eines der Lieblings-Leckerlies, danach eines, in dem Sie zuvor die Tablette versteckt haben und danach wieder eines ohne Medizin. Selbst wenn Ihrem Hund das Tabletten-Leckerli spanisch vorkommt, hat er das wahrscheinlich schon wieder vergessen, sobald die ungespickte Variante die Zunge erreicht.

 

Die Erfahrung hat in diesen Fällen gezeigt, dass sich breiiges Futter, Nassfutter oder sehr weiche Leckerlies besonders gut eignen, um Medikamente zu verstecken. Und für die ganz pingeligen Vierbeiner gibt es im Fachhandel sogar spezielle Tabletten-Leckerlies, die innen hohl sind, so dass die Pille einfach hineingesteckt werden kann und dadurch komplett vom Leckerchen umhüllt ist.

 

Manche Hunde riechen den Braten allerdings schon von Weitem und lassen sogar die Leberwurst links liegen, sobald sie auch nur einen Hauch Medizin in sich trägt. In diesen Fällen müssen wir tiefer in die Trickkiste greifen. Wenn Ihr Hund zu diesen Kandidaten zählt, sprechen Sie am besten mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt um zu klären, ob das Medikament zum Beispiel in Wasser aufgelöst werden darf. Diese Lösung kann dann behutsam mit einer Pipette ins Maul geträufelt werden. Und wenn es gar nicht anders geht, dann muss die Pille tatsächlich per Hand direkt ins Maul gegeben werden. Wie die Handgriffe beziehungsweise spezielle Eingabehilfen hierfür funktionieren, erklärt Ihnen Ihr Tierarzt ebenfalls garantiert gerne. Ohne Anleitung kann es nämlich leider dazu kommen, dass der Hund unter Stress gerät oder Sie ihm aus Versehen weh tun, wenn Sie das Maul öffnen und die Tablette verabreichen. Daher: Bitte immer einmal die genaue Vorgehensweise erklären lassen und darauf achten, dass Ihr Hund die Tablette dann auch wirklich runterschluckt.


verfasst von Anne-Kristin Kastens